Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.(Heiner Geißler)

Kaufhaus spendet 2000 Euro für Schutzwohnung

Immer mehr gepeinigte Frauen suchen Zuflucht

06.11.2012 02:10 Uhr

Werden Frauen Opfer häuslicher Gewalt, bietet das Sozialamt Zuflucht in einer Schutzwohnung an. Die Wernigeröder C A-Filiale unterstützt das Amt bei dieser Arbeit mit 2000 Euro.

Wernigerode

Häusliche Gewalt ist ein Tabuthema, das gern totgeschwiegen wird. Dennoch – auch in Wernigerode ist Gewalt gegen Frauen traurige Realität. Zuflucht bietet die Frauenschutzwohnung. „Zu jeder Tages- und Nachtzeit nehmen wir Frauen auf, die sich bedroht fühlen“, sagt Sozialamtsleiterin Petra Fietz. Gerade an Feiertagen wie Ostern und Weihnachten würde es vermehrt zu Gewaltausbrüchen und damit zu Notsituationen in Familien kommen. Meist wird dann die 110 gewählt. Die Polizei vermittelt in Not geratene Frauen an die Schutzwohnung weiter. Drei Mitarbeiterinnen teilen sich die 24-Stunden-Bereitschaft, sind telefonisch rund um die Uhr erreichbar.
Eine davon ist Carola Stockmann. „Gewalt gab es leider schon immer“, sagt sie. „Wahrscheinlich ist der Mensch so strukturiert.“ Viele gepeinigte Frauen würden nicht sofort nach dem ersten Schlag die Koffer packen. „Sie hoffen, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelt.“ Oftmals sei es jedoch so, dass beim Partner nach dem ersten Schlag die Hemmschwelle sinkt und die Gewaltausbrüche von Mal zu Mal heftiger werden. Glücklicherweise würden sich immer mehr Frauen Hilfe holen. „Das zeigt, dass sie uns vertrauen. Die Frauen werden bei uns mit all ihren Problemen ernstgenommen“, sagt Carola Stockmann. „Wir sind keine Richter, die Hintergründe sind uns oft unbekannt. Aber Gewalt darf nicht sein – egal was vorgefallen ist.“

In einem Krisengespräch werde versucht, die Wünsche der Frauen zu erkunden: Anzeige zu erstatten, eigene Wohnung, Anwalt, Prozesskostenhilfe – „Wir beraten und begleiten die Frauen, die bei uns Schutz suchen“, so Carola Stockmann. Oft hätten sie, wenn sie aus ihrer Wohnung flüchten, weder Ausweis, noch ausreichend Kleidung und Nahrungsmittel dabei. „Wir arbeiten deshalb eng mit der Kommunalen Beschäftigungsagentur, dem Weissen Ring, dem Paritätischen und dem Jugendamt zusammen.“

Auch die Wernigeröder C A-Filiale will helfen. Deshalb überreichte Filialleiterin Ute Glanz kürzlich einen Spendenscheck über 2000 Euro für die Frauenschutzwohnung. Bundesweit hat die C A-Foundation eine Million Euro für soziale und wohltätige Zwecke gespendet – jeweils 2000 Euro pro Niederlassung. „Mit der Spende wollen wir zeigen, dass sich unser Unternehmen mit Wernigerode verbunden fühlt und einen Beitrag leisten möchte, der über unsere eigene Arbeit hinausgeht“, so Ute Glanz.

Das Geld können Petra Fietz und ihre Kolleginnen gut gebrauchen. „Immer öfter suchen Frauen zusammen mit ihren Kindern Schutz bei uns.“ Mit der Spende könne die Wohnung kindgerechter eingerichtet, die Außenspielanlage gestaltet und vielleicht eine neue Waschmaschine angeschafft werden. Die Schutzwohnung sei wie eine Wohngemeinschaft eingerichtet, mit mehreren Schlafzimmern, gemeinsamem Bad und Gemeinschaftsküche. Wie lange die Frauen dort Schutz suchen, sei von Fall zu Fall unterschiedlich. „Wir unterstützen sie in dem Weg zurück in die Selbständigkeit“, sagt Petra Fietz. „Egal, wie lange es dauert.“

Hier warten und freuen die sicher auf schöne und tolle Kommentare von ganz vielen…Also bitte ich um rege Beteiligung…

http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/961069_Immer-mehr-gepeinigte-Frauen-suchen-Zuflucht.html

Kommentare zu: "Häusliche Gewalt gegen Frauen-und wo bleiben die Männer?" (4)

  1. häusliche Gewalt ist weiblich schrieb:

    Häusliche Gewalt ist weiblich:

    Professor Dr. Dr. Michael Bock, Lehrstuhl für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug und Strafrecht: „Diese Projekte der häuslichen Gewalt leiden daran, dass sie häusliche Gewalt als männliche Gewalt definieren. Angesichts des international gut gesicherten Befundes, daß die physische Gewalt in Partnerschaften zwischen Männern und Frauen gleich verteilt ist, kann dies nur als grotesk bezeichnet werden.

    Dadurch wird nicht nur die Gewalt gegen Männer ausgeblendet, sondern auch die gegen Kinder und alte Menschen, die Opfer von Frauengewalt werden.“

    Herr Prof. Bock stellt dar, dass der Anteil weiblicher Täter bei Kindesmisshandlung nach amerikanischen Studien 65 % beträgt, bei Misshandlung durch die Eltern sind 75 % der Täter die leiblichen Mütter. Bei Senioren sind Männer dreimal so häufig Opfer, überwiegend durch weibliche Täter.

    Aus dem Gutachten zur Anhörung im Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages Juni 2001.

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  2. häusliche Gewalt ist weiblich schrieb:

    Die Frauenhäuser sind Horte des Männerhasses und sollten deshalb geschlossen werden. Dies ist die Meinung von Prof. Dr. Amendt, der maßgeblich an der Eröffnung des ersten Frauenhaus in Bremen 1976 beteiligt war. http://www.welt.de/politik/article3936899/Warum-das-Frauenhaus-abgeschafft-werden-muss.html

    Wenn man zudem bedenkt, dass die häusliche Gewalt weiblich ist
    und es keine Struktur und Unterstützung der männlichen Opfer gibt, was dieskriminierend ist, so kann den Schließungen nur beigepflichtet werden.
    Die Frauenhäuser werden ersetzt durch die Familienhilfen. Dies gilt umsomehr wenn man bedenkt, dass es sogar Hilfe für lesbische GewalttäterInnen von den Ministerien gibt.

    Wer auch immer geschlagen wird und wer auch immer schlägt, geht dort hin – auch die Kinder. Denn, wenn Mutter und Vater sich schlagen, schlagen sie auch ihre Kinder. Und wenn Kinder geschlagen werden, schlagen sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit mit ihren Geschwistern oder in der Schule. Nur eine gezielte Auseinandersetzung mit Gewalt innerhalb der gesamten Familie kann diesen Kreislauf aufhalten. http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/frauenhaeuser-gerhard-amendt-1031207/

    Für Lesbenpaare gilt dies schon, was Herr Prof. Dr. Amendt für Familien fordert: Die Arbeit mit weiblichen/lesbischen TäterInnen soll Gegenstand von Interventionsnetzwerken Teil des Opferschutzes sein. Ziel jedes Ansatzes ist die Gewalt sofort und nachhaltig zu beenden. Folglich sollte die Arbeit mit weiblichen/lesbischen TäterInnen Teil der Intervention und der tertiären (langfristigen) Prävention sein. http://www.taeterinnen.org/de/07.html

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  3. häusliche Gewalt ist weiblich schrieb:

    Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld
    Österreichische Prävalenzstudiezur Gewalt an Frauen und Männern
    Österreichisches Institut für Familienforschung (ÖIF)
    Wien 2011

    Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend über die Familie & Beruf Management GmbH. Die Verantwortlichkeit für den Inhalt liegt ausschließlich bei den Autorinnen und Autoren.

    Hier einige Ausschnitte:

    Erlebte körperliche Gewalthandlungen:
    61,4 % der Männer und 56,8 % der befragten Frauen geben an, zumindest mit einer der
    insgesamt neunzehn im Fragebogen aufgelisteten körperlichen Übergriffsmöglichkeiten Erfahrung gemacht zu haben; damit stellt die körperliche Gewalt jene Gewaltform dar, von welcher Männer häufiger betroffen sind als Frauen.

    Immerhin jeder siebte von körperlicher Gewalt betroffene Mann (14,4 %) und 8,4 % der betroffenen Frauen geben an, verprügelt oder zusammengeschlagen worden zu sein.

    Frauen mit einem Studienabschluss weisen grundsätzlich die höchste Prävalenz in allen
    Gewaltformen – ausgenommen der körperlichen Gewalt – auf, besonders in den Formen
    der sexualisierten Gewalt. Bei Männern verhält es sich gerade umgekehrt: Männer mit
    Pflichtschulabschluss ohne Lehre weisen in allen Formen die höchsten Prävalenzen auf, mit Ausnahme der sexuellen Belästigung.

    Individuelle Situationsschilderungen sexueller Belästigung:
    Werden Frauen von einem Unbekannten sexuell belästigt, so tendieren die Beschreibungen in der offenen Frage häufig zu einer verharmlosenden Darstellung der fraglichen Situation: „Beim Ausgehen kann das schon mal vorkommen.” Vielfach wollen diese Frauen in ihren Schilderungen zu verstehen geben, dass sie, wenn sie sich im öffentlichen Raum bewegen, oder vor allem wenn Alkohol im Spiel ist, damit rechnen, (sexuell) belästigt zu werden.

    EINE KURZZUSAMMENFASSUNG:
    Die Studie ergänzt die Erfahrungen des Gewaltberichtes von Vaterverbot.at, jedoch erweitert um die psychische Gewalt und Gesundheitszustand und Bildung.Tendenziell geht die psychische und physische Gewalt von Frauen aus, auch Kindern gegenüber. Männer reagieren erst im Endstadium der Eskalation mit Gewalt. Die größte Gewalt an Frauen ergeht durch sexuelle Belästigung, was aber anscheinend durch Fremde in der Öffentlichkeit toleriert wird…

    Quelle: http://www.bmwfj.gv.at/Familie/Gewalt/Documents/Gewaltpraevalenz_final.pdf
    siehe Seite 281, Abbildung 169: Häufigkeit von psychischer + körperlicher Gewalt (selbst ausgeübt)

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  4. häusliche Gewalt ist weiblich schrieb:

    Nicht jeder der sexuell missbraucht wurde wird selbst sexuellen Missbrauch begehen. Aber alle Täter wurden sexuell missbraucht!

    1,4 Millionen Jungen werden jährlich Opfer von sexuellem Missbrauch. Täter sind weit überwiegend die Mütter.

    Andreas Kreuber heißt er glaube ich, ist der Leiter der Esslinger Tageskli­nik für Psychosomatik und Psychoanalyse, hat Zahlen vorgelegt, denen zufolge 1,4 Milli
    onen Jungen jährlich Opfer von sexuellem Missbrauch werden. Täter sind weit überwiegend die Mütter.

    Herr Hollstein meinte dazu, die Zahlen seien enorm und ge­nauso enorm wäre die Tatsache, dass man darüber nicht offen diskutieren könne.

    Die Psychologin Gerti Senger sag­te dazu, es wird sich darüber so wenig geäußert, weil diese Tatsachen so ungeheuerlich sind und diesbezüglich so viel verdrängt wird. Je­der Therapeut würde bestätigen, dass dieser Sachverhalt viel mehr verbreitet ist, als er thematisiert wird.

    Frauen würden auf eine perfide Art und Weise viel subtiler miss­brauchen und das auch noch mit einer unfassbaren See­lenkälte.
    http://femokratie.com/doku-film-welt-ohne-maenner/10-2012/

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