Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.(Heiner Geißler)

Wann ist ein Kind krankhaft zappelig und wie behandelt man es richtig? Ärzte kritisieren schon lange, dass die Diagnose ADHS inflationär gestellt wird. Eine neue Studie zeigt: Geändert hat sich wenig. Von Katja Reith

Sie können sich schlecht konzentrieren, springen von einer Tätigkeit zur nächsten, hören nicht richtig zu, verlieren Dinge und sind motorisch extrem unruhig: Bei knapp fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland wurde dem Robert-Koch-Institut zufolge die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, gestellt. Bei weiteren fünf Prozent liegen Hinweise auf die Störung vor. Seit Jahren warnen Ärzte, dass die Diagnose inflationär gebraucht wird – und Kinder und Jugendliche immer häufiger mit Medikamenten ruhiggestellt werden. Der „Arztreport 2013“ der Barmer Krankenkasse bestätigt nun diesen besorgniserregenden Trend: Demnach ist die Zahl der diagnostizierten ADHS-Fälle bei den unter 19-Jährigen zwischen 2006 und 2011 um 42 Prozent gestiegen. Insgesamt erhielten 2011 mehr als 620.000 Kinder und Jugendliche die Diagnose – der größte Teil davon sind Jungen (472.000).

„In Deutschland wird immer häufiger ADHS diagnostiziert, obwohl das öffentliche und fachliche Bewusstsein für dieses Erkrankungsbild bei uns schon seit mehr als einem Jahrzehnt hoch ist“, kritisiert Friedrich Schwartz vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) in Hannover, einer der Autoren der Studie. Vor allem bei Kindern, die vor dem Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule stehen, sei die Häufigkeit eines ADHS besonders hoch. Bei den Zehnjährigen wurde 2011 bei knapp 12 Prozent der Jungen und gut vier Prozent der Mädchen ADHS diagnostiziert…

http://www.stern.de/gesundheit/barmer-arztreport-immer-mehr-kinder-auf-ritalin-1962094.html

Kommentare zu: "Immer mehr Kinder auf Ritalin" (3)

  1. „Nur einmal, als er sinngemäß sagte, ADHS gebe es nicht, sei er von der „ADHS-Mafia“, der Pharmaindustrie, attackiert worden, sagt er. Sie stellten seine Seriosität in Frage und ihn in die esoterische Ecke.“

    (Hinaus ins Weite: Artikel in der Frankfurten Allgemeinen vom 11.01.2013 mit Gerald Hüther von Jan Grossarth)

    PD Dr. med. Karl Heinz Brisch sieht das Phänomen ADHS ganz ähnlich.

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  2. Leute wie du sind der Grund, warum Leute wie ich nach wie vor gegen Vorurteile kämpfen müssen. Immer schön Falschwissen weiter verbreiten. Bravo. Ganz großes Kino.

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  3. ritalininfo schrieb:

    Dem Kommentar von „evilmichi“ ist nichts hinzuzufügen.

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